Shopmacher ziehen Bilanz: Das sind die zehn größten Schwachstellen von Online-Shops
1. Komplexe Tool-Ökosysteme ohne strategische Integration
Viele Online-Shops bestehen nicht aus einem System, sondern aus einem Geflecht aus Shopsoftware, ERP, PIM, CRM, CMS, Payment-Gateways und Marketingtools. Doch diese Werkzeuge wurden häufig nach Bedarf hinzugefügt – nicht nach Plan. Das Ergebnis: unübersichtliche Schnittstellen, doppelte Datenpflege und fehleranfällige Synchronisationen.
Empfehlung: Die gesamte Systemlandschaft regelmäßig aufzeichnen und bewerten: Welche Tools sind wirklich nötig? Wo laufen Daten unnötig durch mehrere Stationen? Eine strategische Integrationsarchitektur schafft Transparenz, reduziert Komplexität – und spart langfristig viel Aufwand.
2. Datenmodelle, die nicht zusammenpassen
Empfehlung: Ein gemeinsames semantisches Datenmodell definieren, Content-Verantwortung bündeln und technische wie redaktionelle Strukturen aufeinander abstimmen.
3. Veraltete Codebasen blockieren Weiterentwicklung
In vielen Shops steckt Code aus der Anfangszeit – mit improvisierten Workarounds, nie dokumentierten Eigenentwicklungen und Bibliotheken, die längst nicht mehr gepflegt werden. Diese Altlasten machen Updates riskant, blockieren neue Features und erschweren die Einarbeitung neuer Entwickler:innen.
Empfehlung: Technische Schulden sichtbar machen und systematisch abbauen. Das bedeutet: Code regelmäßig refaktorisieren, unnötige Komponenten entfernen und kritische Stellen dokumentieren. So entsteht eine Codebasis, die nicht nur läuft – sondern weiterentwickelbar bleibt.
4. Hosting ohne Weitblick
Selbst starke Marken unterschätzen, wie stark Kampagnen, saisonale Peaks oder Internationalisierung das Hosting belasten. Fehlende Skalierungsstrategien führen dann zu Ladezeiten, Ausfällen oder hohen Kosten.
Empfehlung: Mit dem Hosting-Partner Lasttests vereinbaren, Ressourcen dynamisch skalieren lassen und Monitoring-Lösungen zur Früherkennung von Engpässen einsetzen.
5. Träge Seiten trotz potenter Server
Auch mit ausreichend Hardware bleibt die Performance oft hinter den Erwartungen. Ursache sind dann nicht die Server – sondern komplexe Renderprozesse, unoptimierte Assets oder unklare Caching-Strategien.
Empfehlung: Pagespeed-Messungen zur Routine machen, Rendering-Kaskaden analysieren und durchdachtes Caching für Inhalte und Bilder umsetzen.
6. Änderungen ohne Sicherheitsnetz
Updates, die auf Zuruf live gehen, manuelle Rücksetzprozesse und fehlende Tests: Viele Shops arbeiten operativ – aber nicht robust. Fehler landen dann schnell beim Kunden.
Empfehlung: Automatisierte Deployment-Prozesse (CI/CD) mit Rollback-Funktion etablieren – ergänzt um Staging-Umgebungen für risikolose Tests.
7. Kritische Funktionen ohne verlässliche Tests
Empfehlung: Teststrategien für alle geschäftskritischen Bereiche etablieren – von automatisierten Regressionstests bis zu regelmäßigen Explorations-Checks durch das Team.
8. UX-Optimierung nach Bauchgefühl
Startseitenteaser, Filterlogik, Checkout-Strecke – vieles wird aus dem Bauch heraus geändert, selten gemessen. Die Folge: ungeprüfte Annahmen statt fundierter Entscheidungen.
Empfehlung: Datenbasierte UX zur Gewohnheit machen: KPI-Framework definieren, A/B-Tests regelmäßig durchführen und Erkenntnisse mit qualitativen Nutzerfeedbacks anreichern.
9. Sicherheit als Einmalmaßnahme statt als Prozess
Viele Shops verlassen sich auf gelegentliche Penetrationstests oder Framework-Vorgaben. Doch Angreifer entwickeln sich weiter – Schutzmechanismen müssen mithalten.
Empfehlung: Security als kontinuierlichen Prozess verankern: Authentifizierungen, Rollenmodelle, API-Zugriffe und Eingabevalidierungen regelmäßig prüfen und absichern.
10. Barrierefreiheit als Nice to Have
Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, fristet digitale Barrierefreiheit in vielen Unternehmen ein Nischendasein. Dabei betrifft sie nicht nur eine Randgruppe – sondern Millionen potenzielle Nutzer:innen.
Empfehlung: Barrierefreiheit schon im Designprozess mitdenken, mit WCAG-Checklisten oder Browser-Tools prüfen und idealerweise mit Betroffenen evaluieren.
Fazit: Wer wachsen will, muss in die Technik schauen
Die Shopmacher haben ihren bewährten Health Check gemeinsam mit der TÜV-Austria-Tochter TÜV Trust IT zu einem umfassenden Shop-Audit weiterentwickelt. Das Prüfmodell umfasst über 60 technische Prüfdimensionen in den Bereichen Backend, Frontend und Security. Besonders im Bereich Sicherheit setzt das Audit ein klares Signal: Die Prüfungen erfolgen hier direkt durch TÜV-Prüfer.
Unternehmen erhalten so nicht nur einen neutralen Statusbericht, sondern belastbare Empfehlungen zur technischen Weiterentwicklung – unabhängig vom eingesetzten Shopsystem.
„Ein technisches Audit ist keine Besserwisserei mit erhobenem Zeigefinger“, betont Roitzsch. „Es ist eine Gelegenheit, auf Basis von Standards, die gemeinsam mit dem TÜV entwickelt wurden, wieder Klarheit zu gewinnen – und gezielt an der Zukunftsfähigkeit des Shops zu arbeiten.“
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