Case Study

Paul Wiegand

Digitale B2B-Transformation mit modularer Architektur: Paul Wiegand etabliert international skalierbares E-Commerce-Setup mit den Shopmachern

Als international agierendes B2B-Unternehmen mit 10.000 Kunden, 90.000 Artikeln und mehreren Sprach- und Ländershops stand die Paul Wiegand GmbH vor einer umfassenden Herausforderung: Die alte Systemlandschaft war nicht mehr in der Lage, die Komplexität moderner Beschaffungsprozesse digital abzubilden. Gemeinsam mit dem Shopmachern entstand daraus ein strategisches Projekt – nicht nur für einen neuen B2B-Shop, sondern für eine komplett neue digitale Infrastruktur.
Steps

ERP

Nekom

Middleware

BigCommerce

Shopsoftware

Über Paul Wiegand

Als international tätiger Spezialist beliefert die Paul Wiegand GmbH seit 30 Jahren Städte und Kommunen mit technischen Komponenten, die ihre Nutzfahrzeuge am Laufen halten – vom Kehrmaschinenmodul bis zur Schneepflug-Hydraulik. Kunden aus ganz Europa beziehen hier Spezialersatzteile – per Katalog, Telefon oder zunehmend über digitale Kanäle. Um dem zunehmenden Wunsch nach digitalen Services gerecht zu werden, entschied sich das Unternehmen für eine tiefgreifende IT-Modernisierung.

Herausforderung

Im Zentrum der Herausforderung stand ein selbst entwickeltes ERP-System, das seit 2002 im Einsatz war. Die Lösung war zwar über viele Jahre gewachsen und mit großem Know-how gepflegt worden, ließ sich jedoch nur von wenigen Personen im Unternehmen umfassend betreuen und anpassen. Daraus resultieren Abhängigkeiten von wenigen Einzelpersonen und damit Risiken für die Zukunft. Gleichzeitig dominierten viele analoge Abläufe, da das System zentrale Anforderungen moderner digitaler Prozesse nicht mehr zuverlässig abbilden konnte. Besonders problematisch war die Preislogik – mit rund 800 verschiedenen Berechnungsregeln, die eine performante digitale Preisermittlung erschwerten. Das ERP-System war weder auf diese Komplexität noch auf die Anforderungen moderner Schnittstellen vorbereitet.

Darüber hinaus existieren für verschiedene Länder und Kundengruppen unterschiedliche ERP-Instanzen, was eine einheitliche Datenstruktur und eine kanalübergreifende Automatisierung praktisch unmöglich machte. Die zentrale Aufgabe bestand daher darin, eine moderne, modulare IT-Architektur zu entwickeln, die sowohl eine zentrale Datenhaltung als auch die flexible Anpassung an verschiedene Marktanforderungen ermöglichte – und dabei skalierbar und zukunftsfähig blieb.

Umsetzung

Das Projekt startete mit einem Beratungsmandat. Ziel war es, die technologische Architektur Schritt für Schritt neu zu planen und dabei möglichst viele Abhängigkeiten zu entflechten. Das Ergebnis war eine modulare Lösung mit Nekom als Middleware und BigCommerce als leichtgewichtigem Commerce-System – bewusst gewählt, um Komplexität aus dem Shop herauszuhalten.

Nekom bildet das Rückgrat der Systemarchitektur und übernimmt als zentrale Middleware die Steuerung von Produktdaten, Kundenstammdaten, Bestellprozessen und Webshop-Dokumenten. Durch das bewusst gewählte Architekturdesign konnten in mehreren Bereichen bemerkenswerte Synergien zwischen Shop und Middleware gehoben und zentrale Funktionen besonders effizient umgesetzt werden – etwa eine Mandantenstruktur mit mehreren Benutzern pro Firmenkonto oder die zentrale Verwaltung technischer Dokumente wie PDF-Rechnungen. Indem diese Prozesse in der Middleware gebündelt werden, bleibt der Shop bewusst schlank und wartungsarm – ohne aufwändige Individualentwicklungen.

Darüber hinaus wurden mithilfe von Nekom  und BigCommerce noch weitere Funktionen realisiert:

  • Individuelle Versandkostenregeln: Pro Kunde können Versandarten wie DHL Express automatisch rabattiert oder aktiviert werden, abhängig vom Bestellwert. Die technischen Einschränkungen wurden durch eine manuelle Anlage aller Varianten und deren Steuerung via Nekom-Logik umgangen.
  • Warenkorbspiegelung in der Listenansicht: Kunden sehen direkt, welche Produkte sie bereits in den Warenkorb gelegt haben – inklusive Mengenanzeige. Diese Funktion wurde über eine eigens entwickelte Schnittstelle ergänzt.
  • Lagerlogik bei Nullbestand: Produkte sind grundsätzlich bestellbar, auch wenn sie laut Systembestand vergriffen sind. Der tatsächliche Lagerstatus wird über ein Custom Field übermittelt und kontextabhängig im Shop angezeigt („auf Anfrage verfügbar“).
  • Registrierung: Neukunden durchlaufen zunächst eine Genehmigung in Nekom, bevor sie Zugang zum Shop erhalten. Erst nach Freigabe werden die Nutzerdaten zurückgespielt. Beim Absenden einer Registrierungsanfrage wird automatisch eine E-Mail an das Shopmanagement ausgelöst. 
  • B2B Funktionaltäten: Schnellbestelllisten, individuelle Preisberechnungen inkl. Staffelpreise, EDI und OCI Anbindung, Standortverwaltung uvm

Um maximal flexibel auf kundenspezifische Anforderungen im Checkout reagieren zu können, realisierten die Shopmacher zusätzlich eine eigenentwickelte und gehostete Checkout-Lösung. Diese Architekturentscheidung ermöglicht unter anderem eine erweiterte Adressverarbeitung sowie individuelle Anpassungen – passgenau auf die Geschäftsprozesse des Kunden abgestimmt – und fügt sich nahtlos in das Gesamtsystem mit BigCommerce ein.

Auch die Herausforderung, mit vielen kundenindividuellen Preisen umgehen zu können, haben die Shopmacher gelöst. Hier wurde eine separate API entwickelt, die direkt auf das ERP-System zugreift. Die Preislogik wird über den Amazon-Service IDABS orchestriert – inklusive intelligenter Zwischenspeicherung zur Reduktion der Systemlast. 

Das Projekt startete Mitte 2024. Ein Jahr später sind bereits 3 Shops live: Spanien als MVP, Hydracraft als Eigenmarke und der Hauptshop Paul Wiegand.de in sieben Sprachen. Weitere Subshops für Frankreich und die Niederlande sollen bis 2025 folgen. Durch die Modularität konnte auf spezifische Marktanforderungen eingegangen werden – etwa unterschiedliche ERP-Backends, abweichende Versandlogiken oder landesspezifische Preisstaffeln. Die Verwendung von Übersetzungstools ermöglichte flexible Contentpflege.

Ergebnis

Mit der neuen E-Commerce-Architektur verfügt Paul Wiegand über eine skalierbare, international ausrollbare Infrastruktur. Die Online-Präsenz wurde deutlich gestärkt, Anfragen im Kundenservice reduziert. Durch die Echtzeitpreisermittlung bleibt die komplexe Bepreisungslogik erhalten, ohne den Shop auszubremsen. Und: Auch technisch wenig affine Nutzer auf Kundenseite finden sich intuitiv zurecht.

„Shopmacher hat uns nicht einfach einen neuen Shop gebaut, sondern geholfen, unser Geschäftsmodell technisch neu zu denken”, lobt Sebastian Ruhl, Head of Sales & Marketing bei Paul Wiegand. “Diese Kombination aus fachlicher Expertise und Gestaltungswillen war für uns ein echter Gamechanger.“

STECKBRIEF

Kunde:

Paul Wiegand GmbH, Fulda

Ergebnis:

Modulare B2B-Commerce-Plattform auf Basis von Middleware, API-Logik und SaaS-Frontend

GoLive:

April / Mai 2024

Leistungs-Bausteine:

  • Beratungsmandat zur Architekturplanung
  • Auswahl und Integration von Middleware & Shopsystem
  • Entwicklung individueller APIs (Preis, Versand, Registrierung)
  • Modularer Rollout mehrerer Sprach- und Ländershops

Technologien:

  • Shopsystem: Big Commerce
  • Middleware: Nekom
  • ERP: Steps
  • API-Management: IDABS (Amazon)
Highlights:
  • Zentrale Datenpflege trotz dezentraler Systemlandschaft
  • Echtzeitpreisabfragen und Cache-Optimierung
  • Flexible Integration länderspezifischer Logiken
  • Schneller Markteintritt durch MVP-Strategie

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