26. Jul 2022

Wie sport2000.de die MACH-Idee mit Leben füllt

Über MACH, also eine Software-Architektur, die Microservice-basiert, API-First, cloud-native und Headless arbeitet, wird in der Tech-Welt gerade viel geredet – es gibt aber aus historischen Gründen kaum konsequente Umsetzungen. Die E-Commerce-Agentur Shopmacher präsentiert mit sport2000.de einen der ersten großen Cases in dem Bereich und hat für die Verbundgruppe aktuell eines der modernsten Tech-Stacks in Deutschland aufgebaut.
KPIs definieren

 

Die Verbundgruppe SPORT 2000 stellt sich mit ihrer Website komplett neu auf. Ziel des umfangreichen Website-Relaunches war es, innerhalb kürzester Zeit ein vollumfängliches Online-Business-System auf die Beine zu stellen, das vorhandene Best-Practise-Beispiele aus der Branche auf einer Plattform vereint, Kunden einen echten Mehrwert bietet und die Kompetenz der stationären Einzelhändler über diverse Sportarten hinweg widerspiegelt. Gleichzeitig wollte man dem Fachhandel eine einfache Möglichkeit bieten, an der Plattform zu partizipieren. „Unsere Partner-Unternehmen sind oftmals keine riesigen Stores mit zig Angestellten, sondern in den meisten Fällen inhabergeführt. Da sollte der Online-Handel als zusätzlicher Vertriebskanal möglichst effizient funktionieren“, erklärt Unternehmenssprecherin Sandra Hummel.

Die Anforderungen waren mit Blick auf die Einbindung der stationären Einzelhändler mit ihrer Vielzahl an mehr oder weniger beratungsintensiven Produkten aus diversen Sportarten komplex und mit gängigen Standard-Shopsystemen kaum oder nur mit aufwändigen Individualentwicklungen möglich gewesen. Daher entschied sich die Verbundgruppe auf einen MACH-Stack, der verschiedene Best-of-Breed-Lösungen miteinander kombiniert.

Für eine ausführliche Marktanalyse griff das Unternehmen nicht nur auf die E-Commerce-Erfahrungen seiner Anschlusshäuser und Partner in Deutschland sowie anderen Ländern der Verbundgruppe zurück, sondern holte auch externe digitale Kompetenz ins Haus. Nach einem Agenturscreening fiel die Wahl auf die E-Commerce-Agentur Shopmacher aus Gescher. Angesichts der Projektanforderungen empfahlen die Experten der SPORT 2000 einen Ansatz nach MACH-Prinzipien: Microservices-basiert, API-first, Cloud-native SaaS und Headless. „Damit lassen sich für jede Aufgabe in der Prozesskette des Online-Shops Best-of-Breed-Ansätze nutzen“, erklärt Shopmacher CTO Manuel Ludvigsen-Diekmann die Vorteile von MACH. „Zudem ist der Tech-Stack flexibel und schnell ausbau- und erweiterbar, die Abhängigkeit von einzelnen Software-Anbietern ist gering, Maintenance-Kosten werden reduziert und die Qualität der eingesetzten Tools ist maximal hoch.“

Smarte Prozesskette für maximale Produktdatenqualität

SPORT 2000-E-Commerce-Manager Tim Wiese ließ sich für die Idee schnell begeistern. „Ich weiß ja, wie behäbig die Monolithen sind“, erzählt er. „Andererseits wusste ich auch, dass die Verbindung diverser Module untereinander zu vielen Schnittstellen und damit gegebenenfalls auch zu Problemen führt.“ Doch obwohl der Weg nicht der einfachste war, hat sich der E-Commerce-Manager dafür entschieden. “Uns war klar, dass dieser Ansatz das größtmögliche Potenzial für sport2000.de bietet”, sagt er. Schließlich könne man damit schnell und flexibel agieren und neue Ideen schnell auf die Straße bringen.

Zu den großen Herausforderungen im Projekt zählte, die Daten zu Hunderttausenden von Produkten, die von diversen Herstellern in unterschiedlichsten Strukturen und Qualitäten zur Verfügung gestellt werden, so aufzubereiten, dass sie im Shop verwendet werden können. Und schon an dieser Stelle zeigen sich die Vorteile, verschiedene Best-of-Breed-Ansätze cloudbasiert miteinander kombinieren zu können. Die erste Station, die die Daten nehmen, ist ein Syndication-Tool. Dort werden die Daten über verschiedene Regelwerte automatisch sortiert und bereinigt, so dass am Ende alle in der gleichen Struktur und Qualität zur Verfügung stehen. Anschließend fließen die Artikeldaten in das cloudbasierte PIM Akeneo. Dort werden sie ebenfalls mit diversen Regeln automatisiert bereinigt, kategorisiert, zusammengefügt, mit Bildern angereichert und veredelt. Ab einem bestimmten Veredelungsgrad gehen die Daten automatisiert und API-basiert über AWS in die zugrunde liegende Shopsoftware commercetools. „Durch den gesamten Prozess können wir sicherstellen, dass wir in commercetools wirklich saubere Artikeldaten nach höchsten Qualitätsstandards haben“, erzählt Shopmacher-CTO Manuel Ludvigsen-Diekmann. „Und alles funktioniert vollautomatisiert nur nach Regelwerken“. 

Die Verknüpfung zwischen den Artikeldaten und den Preisen und Beständen aus dem ERP-System der SPORT 2000-Händler wird über ein von Shopmacher selbst entwickeltes, ebenfalls cloudbasiertes Tool gelöst, das als zentrale Schnittstelle fungiert. Sobald die verkaufsfähigen Produkte in commercetools vorliegen, werden sie automatisch an die cloudbasierte Suchmaschine Algolia weitergeleitet. „Das ist ein sehr mächtiges Tool, das Nutzern im Frontend sehr schnelle und sehr smarte Suchmöglichkeiten bietet“, erklärt Ludvigsen-Diekmann. „Händler können zum Beispiel entscheiden, welche Attribute suchbar sind oder wie Filter bewertet werden sollen. Darüber hinaus kann Algolia auch lernen und automatisch Produkte vorschlagen.“

Wie die Shopsuche auch Magazinbeiträge findet

Alle Daten, die in Algolia ankommen, können automatisch auch schon in Frontastic / Commercetools Frontend genutzt werden, die SPORT 2000 als Frontend-as-a-Service-Lösung zur Visualisierung des Shops nutzt. Um zusätzlich zum statischen Content, der über Frontastic / Commercetools Frontend orchestriert wird, auch dynamische Inhalte generieren zu können, hat Shopmacher auch noch das Headless-CMS GraphCMS eingebaut, über das das SPORT 2000-Team beispielsweise den kompletten Blogbereich pflegt. Texte, die für das Frontend gebraucht werden, fließen schnittstellenbasiert in Frontastic / Commercetools Frontend und auch in Algolia. Somit werden auch diese Inhalte für die Shopsuche sichtbar.

Wenn User sich im Shop registrieren oder Produkte bestellen, gehen die Daten den Cloudweg umgekehrt. Sie werden in commercetools aufgenommen und dann über das Datenverteilungstool der Shopmacher automatisiert auf nachliegende Backend-Systeme wie CRM oder ERP verteilt. Auch der Zahlungsdienstleister Adyen oder das E-Mail-Marketing arbeiten cloudbasiert. „Im Grunde drehen wir mit sechs bis acht verschiedenen Tools eine ziemlich große Prozessrunde“, sagt Ludvigsen-Diekmann. „Und jedes Tool ist keine eierlegende Wollmilchsau, sondern hat eine einzelne Aufgabe, die es besonders gut bewältigt, und so seine Benefits zum Tragen bringt. Das ist der Best-of-Breed-Gedanke, der auf ein Ziel fokussiert: wirklich Qualität nach vorne auszustrahlen.“ 

Tim Wiese ist mit dem Projektverlauf zufrieden. In einer Projektzeit von nur sechs Monaten hat sein Team zusammen mit den Shopmachern den Grundstein gelegt – ohne größere Schnittstellenprobleme. In den kommenden Monaten geht es darum, die USP der Verbundgruppe im Web sichtbar zu machen. Spätestens dann kann Wiese dem Online-Wettbewerb mindestens auf Augenhöhe begegnen und sicher sein: Ein moderneres Tech-Stack hat aktuell kaum jemand auf dem Markt. 

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