17. Mrz 2021

Sagen, was man meint – und tun, was man sagt

“New Work” ist im Zuge der Arbeit in Zeiten des digitalen Wandels eines der meistgehörten Schlagworte. Dabei ist “New Work” eigentlich gar nicht so neu: Im Kern geht es dabei darum, den Mitarbeiter als Menschen zu sehen, mit all seinen Sorgen, Bedürfnissen und Lebensumständen – und diese bei der Gestaltung seiner Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen, so, dass er sich wohl fühlt, seine Arbeit gerne macht und entsprechend für den Betrieb hervorragende Leistungen erbringt. Und dass ein motivierter Mitarbeiter offensichtlich bessere Leistungen erbringt, das war nun wirklich auch vor 100 Jahren schon bekannt!

André Roitzsch spricht über New Work bei SHOPMACHER

André Roitzsch, CEO der Shopmacher

Neu ist vielmehr, dass in der sich derzeit stark wandelnden Arbeitswelt die Bedeutung motivierter Mitarbeiter steigt. Denn eine rein repetetive Tätigkeit wie einst das Arbeiten am Fließband lässt sich vielleicht noch mit mäßiger Motivation bewerkstelligen, oder mit einer Motivation, die durch Druck und Sorge um den für den Lebensunterhalt notwendigen Arbeitsplatz extrinsisch erzeugt wird.

Aber diese repetetiven Tätigkeiten fallen ja immer mehr weg, der Bedarf nach kreativen Mitarbeitern, wächst. (s. R. Ziegenbein: Kreativität ist die Schlüsselkompetenz der Zukunft ) Und genau diese Mitarbeiter erbringen eben die besten Leistungen, wenn sie intrinsisch motiviert sind, wenn sie mit ihrem Tun einen Sinn verbinden, wenn sie wertgeschätzt werden, wenn sie sich wohl fühlen bei ihrer Arbeit. Neu an dem New Work Ansatz ist also nicht der Ansatz selbst, sondern dass man ohne diese Perspektive heute und in Zukunft einfach die erfolgskritischen hochqualifizierten Fachkräfte kaum noch gewinnen, noch weniger halten – und in keinem Fall zu Höchstleistungen motivieren kann. Und deswegen wird das Konzept, das unter dem Begriff “New Work” in den 1970er Jahren von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann entwickelt wurde, in Zukunft immer wichtiger.

Am Ziel vorbei schießt das Ganze allerdings, wenn es auf einige Schlagworte reduziert wird, die gerade einfach en vogue sind – ohne dass die zugrundeliegende Haltung im Management eines Betriebs und der Blick auf den Mitarbeiter und seine Bedürfnisse sich verändert.

Wenn ich beispielsweise einem Software-Entwickler Home Office ermögliche, weil es angesagt ist, dann ist das allein noch nicht New Work. Und wenn ich ihm dann so wenig vertraue, dass ich seine Produktivität im Home Office messe, indem ich die Zeilen des Programmiercodes zähle, die er schreibt und mit dem vergleiche, was er im Büro schafft, dann ist das ungefähr das Gegenteil von dem, was mit New Work gemeint ist. Es hebt vermutlich auch nicht seine Motivation.

 

SHOPMACHER_NEWWORK_Keine Hierarchien

Keine Hierarchien

Es gibt weitere Beispiele, die sich in vermeintlich zeitgemäßen Stellenanzeigen finden lassen, oder in Aussagen von Personalverantwortlichen. Sie klingen erst mal nach New Work, bleiben aber hohle Phrasen: Transparenz, Mitbestimmung, Arbeiten im selbstorganisierten Team sind wichtige “Artefakte” des New Work Konzeptes – aber als Begriffe sehr dehnbar: Was heißt schon “Transparenz”?
Mit diesen Schlagworten kann ich vielleicht noch motivierte Mitarbeiter gewinnen – aber ohne die Substanz dahinter werde ich sie sicher nicht lange halten können – und besonders motiviert werden sie auch nicht sein, wenn sich die “Vertriebsversprechen” meiner Arbeitgebermarke als Lippenbekenntnisse entpuppen. Wer Software in “Sprints” entwickelt, ist damit allein eben noch lange nicht “agil”.

Viel wichtiger als New Work Bullshit Bingo ist daher Authentizität für eine Arbeitgebermarke. Ich muss als Arbeitgeber halt wirklich sagen, was ich meine – und dann auch tun, was ich sage. Dann bekomme ich die Mitarbeiter, die das genauso sehen wie ich – und die bleiben dann auch, weil ich ja mit offenen Karten gespielt habe. Daher meine Empfehlung: Jeder Arbeitgeber sollte mal seine Stellenausschreibungen checken, ob das stimmt, was da drin steht oder ob er da hohle Phrasen und Gemeinplätze wie “teamfähig”, “kommunikativ” oder “Zukunft gestalten” findet.

Zum Abschluss noch ein paar Beispiele von New Work Inhalten, von denen wir festgestellt haben, dass sie unsere Mitarbeiter motivieren – aber auch nur, weil wir es wirklich richtig finden und auch so machen:

 

SHOPMACHER NEW WORK TRANSPARENZ
Gelebte Transparenz

Agile

Unser Motto: Ein Bisschen agil ist ungefähr so wie ein bisschen schwanger. Wir sind agil mit Haut und Haaren. Von den Tools über die Abläufe bis hin zum Mindset der Teams. Und doch sind wir damit nie zufrieden und wollen immer noch besser darin werden. Die wichtigste Mission unserer Scrum Master.

Shopmacher Academy

Wir wollen die besten sein. Deswegen ist gezielte Weiterbildung bei Shopmacher selbstverständlich. Dazu gehören interne Barcamps genau so wie Messen, Fachkongresse oder individuelle Trainings für Fach- oder Führungskräfte.

Keine Hierarchien

Von “flachen Hierarchien” sprechen viele. Wir haben praktisch gar keine. Nur Kollegen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Verantwortungsbereichen. Wie wir Entscheidungen treffen? Im Diskurs. Das beste Argument gewinnt. Nicht immer einfach – aber alles, was wir entscheiden, findet große Akzeptanz.

Mehr Netto

Wir strengen uns an, dass jeder den maximalen Nutzen aus seinem Gehalt ziehen kann. Vom KiTa-Zuschuss über Tankgutscheine bis hin zum Rabattsystem schöpfen wir alle Möglichkeiten gezielt aus. Man wundert sich, aber da kommen schnell mal ein paar Hundert Euro netto zusammen.

Home Office

Es geht nicht um Anwesenheit, es geht um Ergebnisse. Wer wann wo seinen besten Beitrag zum großen Ganzen leisten kann, ist unterschiedlich. Das kann heute ein konzentrierter Tag Home Office sein, morgen Pair Programming im Büro und übermorgen ein Refinement-Marathon im Konfi. Das Team entscheidet selbst.

Job Rad

Arbeiten im Münsterland heißt: Staufrei zur Arbeit – jeden Tag. Im Sommer erfreut sich sogar das “Dienstfahrrad” wachsender Beliebtheit. Dazu haben wir das Programm “JobRad” eingeführt. Jeder kann mitmachen.

Poolwagen

Wer dienstlich unterwegs ist, nutzt unsere Poolwagen. Sehr gut ausgestattet und ökologisch nachhaltig. Und mit unserem eMobil immer in der 1. Reihe.

Frühstück

Wir treffen uns jeden Morgen am gedeckten Frühstückstisch. Alle zusammen passen wir leider nicht daran. Also haben wir morgens zwischen 8 und 10h bunt gemischte Frühstücksgruppen – Entwickler und Designer, Veganer und Mett-Liebhaber, alle an einer Tafel.

Ausstattung

Unterschätze niemals das Münsterland: Wir sind Glasfaser! Und auch sonst ist uns 1A-Hard- und Software Ehrensache. Wir Nutzen Atlassian, G-Suite, Facebook Workplace, Jenkins. Wir sind nicht nur Glasfaser – wir sind auch Cloud.

Worcation – arbeiten in der Sonne

Wir haben ein Office und ein Team in Vietnam. Wenn du von dort aus für uns arbeiten möchtest, kannst du das – für eine Woche, einen Monat, ein Jahr … je nachdem, was zu deinem Leben passt.

Altersvorsorge

Wir bieten attraktive Rahmenverträge für betriebliche Altersvorsorge. Wenn du schon einen Vertrag hast, kein Problem. Übernehmen wir gerne.

Mitarbeiterbefragung

Wir wollen wissen, wo wir gut sind und wo wir als Arbeitgeber noch besser werden können. Deswegen machen wir 1x jährlich eine qualitative Mitarbeiterbefragung. Wir ermitteln dabei unter anderem die allgemeine Zufriedenheit und die Qualität der Führung. Die Zustimmung dabei steigt kontinuierlich. 2020 lagen wir bei 84% Zustimmung, bzw. einer durchschnittlichen Bewertung von 4/5.

Parkplatz

Mehr Parkplätze vor dem Haus als Mitarbeiter. Für unsere ehemaligen Rheinländer echter Luxus. Für uns normal. Genauso wie ein staufreier Arbeitsweg.

Getränke

Unser Kaffeeautomat ist Treffpunkt, Kummerkasten, Pilgerstätte, Fotobox, Verschnaufpause. Und Kaffee gibt es da auch – vom Caffé Latte bis zum Chochcino. Und wir haben auch Wasser, Saft, Milch, Tee – manchmal auch Bier, Gin oder Radler. Alles inklusive.

Lunch-Zulage

Wir haben am Campus eine eigene Kantine. Den Mittagstisch dort subventionieren wir – damit du dich auch am Nachmittag noch voll konzentrieren kannst.

Digital Coaching

Niemand wird als Führungskraft geboren. Und eine richtige Ausbildung für Menschen, die Führungsaufgaben übernehmen gibt es auch nicht. Außer das Leben. Wir fördern die Entwicklung unserer Führungskultur, indem wir dir ein persönliches Coaching ermöglichen, wenn du Führungsaufgaben übernehmen möchtest.

Karriereplanung

Deine persönliche und fachliche Weiterentwicklung bei Shopmacher wird kein Zufall sein – sondern das Ergebnis eine Plans, den wir gemeinsam mit dir entwickeln. Wir haben für jede Rolle im Team definiert, welche Skills auf welchem Level erforderlich sind. Anhand deiner Entwicklungsziele picken wir uns die passenden Skills heraus und entwickeln sie mit dir weiter. Auf Basis objektiver, überprüfbarer Kriterien.

Mitsprache

Wir pflegen eine lebhafte Verbesserungskultur. Dazu haben wir die quartalsweise Change Werkstatt als Open Space ins Leben gerufen. Dabei gibt es keine Tabus. Und auch sonst werden werden jeden Monat kaufmännische und strategische Überlegungen in großer Runde geteilt. Wer Ideen hat, bringt sich ein.

Transparenz

Wir legen unsere Zahlen intern offen. Jeden Monat erfährst du per Teaminfo, wie erfolgreich wir sind, wo wir stehen und welchen Beitrag du in deinem Team geleistet hast. Ein weiterer Baustein, mit dem wir großes Verständnis und Akzeptanz schaffen. Unsere Philosophie: Die Shopmacher sind klug. Wenn wir alles gut erklären, werden sie auch schwierige Phasen und Entscheidungen gerne mittragen und wir halten in guten wie in schlechten Zeiten zusammen.

Arbeitszeiten

Wir geben Frühsportlern, Nachteulen, Familienmenschen, Workaholics oder Schützenkönigen die Möglichkeit, Arbeitszeiten so einzuteilen, dass es genau zu ihrem Leben passt. Egal ob Teilzeit, kurzer Freitag oder langes Wochenende – wir finden bestimmt eine Lösung. Wir haben sogar extra einen Arbeitszeit-Gehalt-Konfigurator dafür entwickelt.

Gesundheit

Wir haben betriebliches Gesundheitsmanagement direkt im Haus. Das zugehörige Fitness-Studio inkl. Duschen und Sonderkonditionen nur eine Etage unter uns. Wie cool – davon profitieren ja wirklich alle! Konkret bedeutet das: Wir haben unseren Betriebsarzt im Haus, wir finanzieren einen regelmäßigen erweiterten Gesundheits-Check, wir subventionieren die Mitgliedschaft im Fitnessstudio im Haus. Dienstags sind da die Kurse voll mit Shopmachern 🙂

Hunde

Wo Tiere sind, ist Leben. Bei uns ist eine Menge Leben. Wer mag, bringt seinen Hund einfach mit. Er muss sich nur mit den anderen (Hunden) vertragen.

Teamevents

Wer täglich zusammenarbeitet, sollte auch zusammen feiern können – finden wir. Deswegen pflegen wir eine gemeinsame Freizeitkultur. Vom Sommerfest über LAN-Parties bis hin zur Nussecken-Back-Challenge. Aber keine Sorge: Alles kann, nix muss.

Barrierefreiheit

Fahrstuhl, keine Innentreppen, große Flure – bei uns kann sich wirklich JEDER frei bewegen.

ÖPNV-Ticket

Du möchtest mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen? Im Münsterland eine echte Herausforderung. Aber natürlich gut für die Umwelt. Wir fördern das und übernehmen gerne dein Monatsticket.

Feelgood-Management

Wir haben Claudia. Unser Fee fürs Wohlbefinden ist ein echter Glücksfall für alle Shopmacher. Claudia hält uns den Rücken frei. Sie macht Einkäufe, Frühstück, kocht und grillt für unsere Teamevents, ist die Göttin der Kaffeemaschine – und springt im Notfall auch mal bei einem privaten Werkstatt-Termin ein. Also quasi alles, was hilft, damit wir mit voller Konzentration einen Top-Job machen können.

Happy Index

Wir messen wöchentlich den “Happy Index” der Shopmacher – also die schnelle Antwort auf die einfache Frage “Wie war deine Woche im Büro?” in Schulnoten. Der Happy Index ist ein wichtiges Kriterium für strategische Entscheidungen. Nicht das einzige, aber wir fragen uns immer auch “Was macht diese Entscheidung mit unserem Happy Index?”

Mitarbeiter-Rabatte

Was für ein Glück, dass wir so viele namenhafte Fashion-Kunden haben, die uns Nachlässe gewähren. Bestimmt haben wir die best-angezogenen Entwickler im ganzen Münsterland. Und, Mädels – wirklich tolle Schuhhändler sind auch dabei 🙂

Diensthandy

Viele Shopmacher sind so engagiert, dass sie immer und sofort erfahren wollen, wo es gerade brennt. Diesen Einsatz unterstützen wir gerne mit einem Diensthandy.

Friendly Contract

Kurzer Arbeitsvertrag auf vier Seiten. Alles leicht verständlich – auch für Nicht-Juristen.
SHOPMACHER_NEW WORK_ ENTWICKLER
FE & BE EntwicklerIn

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